Die Psychologin Elaine Aron hatte eine Grundannahme:
In der gleichen Situation und bei ein und demselben Reiz ist das Erregungsniveau des Nervensystems individuell unterschiedlich.
Bei einigen Menschen ist also bei gleichen Reizen im Außen im Innen wesentlich mehr los. Elaine Aron sagt, dass dies evolutionär gesehen sinnvoll ist. Dieses Mehr-Erspüren und Mehr-Wahrnehmen einer Minderheit von Individuen schützt eine ganze Population vor Gefahren. Die Mehrheit der Population ist damit beschäftigt zu kämpfen, zu verteidigen, zu erobern. Eine nicht geringe Minderheit übernimmt die Rolle derer, die abwägen, die vorhersagen, prognostizieren und beraten. Diese Verteilung hat der Menschheit das Überleben seit Urzeiten gesichert.
In unser heutigen reizüberfluteten Welt haben es Menschen, die dieser nicht geringen Minderheit angehören, schwerer und vielleicht haben sie auch ihre Rolle vergessen oder verlernt. Sie sind sich ihrer Stärken nicht (mehr) bewusst, sondern versuchen unter Schmerzen so zu sein wie die, die kämpfen und erobern.
Inzwischen gibt mehr und mehr wissenschaftliche Forschungsarbeiten zu dem Thema Hochsensibilität, so beispielsweise die Arbeiten von Prof. Dr. Michael Pluess. Diese Arbeiten konnten einige der Thesen von Elaine Aron bestätigen und haben weitere interessante Ergebnisse hervorgebracht.
Ich glaube, dass es unserer Gesellschaft und dem Individuum enorm helfen kann, wenn Menschen mit erhöhter Sensitivität diese wieder als Gabe sehen und sich ihrer damit in Zusammenhang stehenden Stärken bewusst werden.
Dass die Hochsensitivität eine Gabe ist, von der die Hochsensitive selber, ihr Umfeld und die Menschheit profitieren kann, ist ein Gedanke, der vielen Hochsensitiven abwegig erscheint. In meinen Beratungen begleite ich Menschen dabei, diesen Gedanken nicht nur nicht mehr abwegig zu finden, sondern ihn als wahr für sich zu erkennen und ihn zu leben. Das Coaching kann dabei helfen, eine tiefe Freude an der Gabe des Mehr-Fühlens, Mehr-Erspürens und Mehr-Erdenkens zu empfinden.
Anliegen meines Coachings ist es, tief liegende alte Konditionierungen aufzudecken und diese zu verändern. Dabei schauen wir uns nicht nur das Narrativ an, welches die (falsche) Identität aufrecht erhält, sondern auch die Verkörperung dieser Identität. Viele Menschen, die Hilfe in einem Coaching suchen, wissen beispielsweise schon um ihre nicht hilfreichen Glaubenssätze und die daraus resultierenden Verhaltensweisen und dennoch ist die tatsächliche Veränderung kein Kinderspiel. Dies ist NORMAL. Wenn wir nur über Probleme reden, ist es oft schwer, tiefgreifende und nachhaltige Veränderungen zu verwirklichen. Wenn wir aber den Körper mit einschließen und berücksichtigen, wie wir lernen, können wir tatsächlich etwas verändern und vielleicht viel schneller als wir je gedacht hätten. Dabei ist das innere und zwischenmenschliche Mitgefühl eine treibende Kraft.
Zu jeder Phase des Coachings wird ein ganzheitlicher Ansatz berücksichtigt, der die intuitive, verkörperte und geistige Ebene der Existenz einschließt und so nachhaltige und tiefgreifende Veränderungen möglich macht.